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Stammzellgesetz

(Langtitel: Gesetz zur Sicherstellung des Embryonenschutzes im Zusammenhang mit Einfuhr und Verwendung menschlicher embryonaler Stammzellen)

Vom 28.6.2002, verkündet in BGBl I Jahrgang 2002 Nr. 42 vom 29.6.2002.

Hier ist das Stammzellgesetz im WWW zu finden:

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Bundesanzeiger Verlag PDF fortlaufender Text
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Anlass und Inhalt des Gesetzes lt. Entwurfsbegründung (BT-Drs Nr. 14/8394)

A. Ziel

Die Gewinnung (Entnahme) von menschlichen embryonalen Stammzellen aus Embryonen ist in Deutschland verboten. Nicht verboten ist jedoch die Einfuhr von menschlichen embryonalen Stammzellen und die Forschung an diesen Zellen.

Der Deutsche Bundestag hat sich am 30. Januar 2002 für ein grundsätzliches Verbot der Einfuhr menschlicher embryonaler Stammzellen ausgesprochen und gleichzeitig beschlossen, umgehend ein Gesetz zu verabschieden, welches die einzelnen in dem Beschluss (Drucksache 14/8102) aufgeführten Kriterien für eine ausnahmsweise Zulassung der Einfuhr und der Verwendung menschlicher embryonaler Stammzellen regelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat am 31. Januar 2002 beschlossen, ein Forschungsprojekt unter Verwendung eingeführter embryonaler Stammzellen zu fördern und gleichzeitig die Fördermittel bis zur Verabschiedung eines Gesetzes, welches die in dem Bundestagsbeschluss aufgeführten Kriterien verbindlich regelt, gesperrt. Eine gesetzliche Regelung ist daher erforderlich.

B. Lösung

Es wird festgelegt, dass die Einfuhr und Verwendung menschlicher embryonaler Stammzellen grundsätzlich verboten ist. Die ausnahmsweise Einfuhr und Verwendung setzt die Genehmigung durch eine staatliche Kontrollbehörde voraus. Die Genehmigung wird nur dann erteilt, wenn die in diesem Gesetz konkret formulierten Voraussetzungen erfüllt sind.

Voraussetzungen sind insbesondere:

Es dürfen nur solche Stammzellen eingeführt und verwendet werden, die am

1. Januar 2002 bereits vorhandenen waren. Einfuhr und Verwendung dürfen nur zu Forschungszwecken und nur zur Verfolgung hochrangiger Forschungsziele erfolgen. Gleichwertige Erkenntnisse sind mit tierischen Zellen oder anderen menschlichen Zellen nicht zu erreichen. Die Stammzellen wurden aus einem Embryo gewonnen, der zur Herbeiführung einer Schwangerschaft gezeugt, aber aus Gründen, die nicht an ihm selbst liegen, nicht mehr implantiert wurde.

Das Gesetz bestimmt außerdem die zuständige Genehmigungsbehörde und regelt ihre Kompetenzen und das Genehmigungsverfahren. Des Weiteren werden die Einrichtung einer Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung für die Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen und ihre Aufgaben geregelt.

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Bundestagsdrucksachen zur Beratung des Gesetzes

Links führen zur DIP-Datenbank des Deutschen Bundestages.

NummerDatumInhalt
14/8394 27.2.2002 Gesetzentwurf der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Wolf-Michael Catenhusen, Andrea Fischer (Berlin), Werner Lensing, Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Thomas Rachel, Dr. Carola Reimann, Margot von Renesse, Hildegard Wester, Gerd Andres, Rainer Arnold, Doris Barnett, Dr. Hans-Peter Bartels, Ingrid Becker-Inglau, Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Matthias Berninger, Rudolf Bindig, Antje Blumenthal, Rainer Brinkmann (Detmold), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Michael Bürsch, Ulla Burchardt, Marion Caspers-Merk, Peter Dreßen, Dr. Thea Dückert, Detlef Dzembritzki, Dr. Peter Eckardt, Dr. Uschi Eid, Marga Elser, Peter Enders, Gernot Erler, Annette Faße, Hans-Josef Fell, Ulf Fink, Lothar Fischer (Homburg), Norbert Formanski, Monika Ganseforth, Iris Gleicke, Günter Gloser, Renate Gradistanac, Dieter Grasedieck, Kerstin Griese, Rita Grießhaber, Achim Großmann, Karl-Hermann Haack (Extertal), Klaus Hagemann, Alfred Hartenbach, Klaus Hasenfratz, Nina Hauer, Hubertus Heil, Rolf Hempelmann, Gerd Höfer, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Michaele Hustedt, Lothar Ibrügger, Jann-Peter Janssen, Ilse Janz, Susanne Kastner, Hans-Peter Kemper, Marianne Klappert, Siegrun Klemmer, Fritz Rudolf Körper, Walter Kolbow, Dr. Uwe Küster, Ute Kumpf, Brigitte Lange, Christian Lange (Backnang), Eckhart Lewering, Dr. Helmut Lippelt, Gabriele Lösekrug-Möller, Dr. Reinhard Loske, Dieter Maaß (Herne), Erich Maaß (Wilhelmshaven), Erwin Marschewski (Recklinghausen), Christoph Matschie, Ursula Mogg, Siegmar Mosdorf, Michael Müller (Düsseldorf), Jutta Müller (Völklingen), Christian Müller (Zittau), Dr. Rolf Niese, Eckhard Ohl, Cem Özdemir, Kurt Palis, Johannes Pflug, Joachim Poß, Karin Rehbock-Zureich, Reinhold Robbe, Dr. Hansjörg Schäfer, Bernd Scheelen, Siegfried Scheffler, Karl-Heinz Scherhag, Horst Schild, Dietmar Schlee, Dieter Schloten, Gisela Schröter, Werner Schulz (Leipzig), Dr. Angelica Schwall-Düren, Horst Seehofer, Bodo Seidenthal, Wieland Sorge, Jörg-Otto Spiller, Dr. Ditmar Staffelt, Ludwig Stiegler, Rolf Stöckel, Andreas Storm, Dr. Peter Struck, Joachim Tappe, Jörg Tauss, Jella Teuchner, Dr. Gerald Thalheim, Franz Thönnes, Uta Titze-Stecher, Ute Vogt (Pforzheim), Hans Georg Wagner, Wolfgang Weiermann, Lydia Westrich, Dieter Wiefelspütz, Heinz Wiese (Ehingen)
14/8846 23.4.2002 Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
14/8869 24.4.2002 Änderungsantrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, Birgit Homburger, Horst Friedrich (Bayreuth), Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Jörg van Essen, Paul K. Friedhoff, Dr. Karlheinz Guttmacher, Klaus Haupt, Dr. Helmut Haussmann, Ulrich Heinrich, Dr. Heinrich L. Kolb, Jürgen Koppelin, Ina Lenke, Dirk Niebel, Günther Friedrich Nolting, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Detlef Parr, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Gerhard Schüßler, Dr. Irmgard Schwaetzer, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Max Stadler, Dr. Dieter Thomae, Jürgen Türk, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP
14/8876 24.4.2002 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Andrea Fischer (Berlin), Margot von Renesse und Werner Lensing
14/8922 25.4.2002 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg, Hubert Hüppe, Monika Knoche, Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land), Gila Altmann (Aurich), Dietrich Austermann, Monika Balt, Norbert Barthle, Dr. Wolf Bauer, Brigitte Baumeister, Angelika Beer, Dr. Axel Berg, Petra Bläss, Peter Bleser, Maritta Böttcher, Klaus Brähmig, Monika Brudlewsky, Eva Bulling-Schröter, Leo Dautzenberg, Wolfgang Dehnel, Marie-Luise Dött, Rainer Eppelmann, Albrecht Feibel, Dr. Heinrich Fink, Ingrid Fischbach, Hans Forster, Klaus Francke, Erich G. Fritz, Norbert Geis, Georg Girisch, Dr. Wolfgang Götzer, Dr. Bärbel Grygier, Gerald Häfner, Monika Heubaum, Dr. Barbara Höll, Martin Hohmann, Klaus Holetschek, Josef Hollerith, Gerhard Jüttemann, Volker Kauder, Hartmut Koschyk, Rolf Kutzmutz, Karl-Josef Laumann, Ursula Lietz, Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid), Markus Meckel, Dr. Michael Meister, Rosel Neuhäuser, Christa Nickels, Claudia Nolte, Friedhelm Ost, Christa Reichard (Dresden), Erika Reinhardt, Klaus Riegert, Franz-Xaver Romer, Christine Scheel, Dr. Hermann Scheer, Heinz Schemken, Dr. Gerhard Scheu, Irmingard Schewe-Gerigk, Dr. Andreas Schockenhoff, Dr. Ilja Seifert, Heinz Seiffert, Johannes Singhammer, Wolfgang Spanier, Wolfgang Steiger, Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, Dr. Antje Vollmer, Sylvia Voß, Dr. Konstanze Wegner, Peter Weiß (Emmendingen), Gerald Weiß (Groß-Gerau), Helmut Wilhelm (Amberg), Elke Wülfing, Wolfgang Zöller zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Abgeordneten Dr. Maria Böhmer, Wolf-Michael Catenhusen, Andrea Fischer (Berlin), Werner Lensing, Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Thomas Rachel, Dr. Carola Reimann, Margot von Renesse, Hildegard Wester, Gerd Andres, Rainer Arnold, Doris Barnett, Dr. Hans-Peter Bartels, Ingrid Becker-Inglau, Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Matthias Berninger, Rudolf Bindig, Antje Blumenthal, Rainer Brinkmann (Detmold), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Michael Bürsch, Ulla Burchardt, Marion Caspers-Merk, Peter Dreßen, Dr. Thea Dückert, Detlef Dzembritzki, Dr. Peter Eckardt, Dr. Uschi Eid, Marga Elser, Peter Enders, Gernot Erler, Annette Faße, Hans-Josef Fell, Ulf Fink, Lothar Fischer (Homburg), Norbert Formanski, Monika Ganseforth, Iris Gleicke, Günter Gloser, Renate Gradistanac, Dieter Grasedieck, Kerstin Griese, Rita Grießhaber, Achim Großmann, Karl-Hermann Haack (Extertal), Klaus Hagemann, Alfred Hartenbach, Klaus Hasenfratz, Nina Hauer, Hubertus Heil, Rolf Hempelmann, Gerd Höfer, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Michaele Hustedt, Lothar Ibrügger, Jann-Peter Janssen, Ilse Janz, Susanne Kastner, Hans-Peter Kemper, Marianne Klappert, Siegrun Klemmer, Fritz Rudolf Körper, Walter Kolbow, Dr. Uwe Küster, Ute Kumpf, Brigitte Lange, Christian Lange (Backnang), Eckhart Lewering, Dr. Helmut Lippelt, Gabriele Lösekrug-Möller, Dr. Reinhard Loske, Dieter Maaß (Herne), Erich Maaß (Wilhelmshaven), Erwin Marschewski (Recklinghausen), Christoph Matschie, Ursula Mogg, Siegmar Mosdorf, Michael Müller (Düsseldorf), Jutta Müller (Völklingen), Christian Müller (Zittau), Dr. Rolf Niese, Eckhard Ohl, Cem Özdemir, Kurt Palis, Johannes Pflug, Joachim Poß, Karin Rehbock-Zureich, Reinhold Robbe, Dr. Hansjörg Schäfer, Bernd Scheelen,
14/8925 25.4.2002 Änderungsantrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg

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