Hier ist das Gesetz zur Änderung des Zollfahndungsdienstgesetzes und anderer Gesetze im WWW zu finden:
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Anlass und Inhalt des Gesetzes lt. Entwurfsbegründung (BT-Drs Nr. 16/4663)
AnzeigeA. Ziel
Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Entscheidung vom 27. Juli 2005 (1 BvR 668/04) dargelegt, dass auch bei Telekommunikationsüberwachungsmaßnahmen Regelungen zum Schutz des Kernbereichs der privaten Lebensgestaltung erforderlich sind. Diesen Anforderungen wird mit den Änderungen des Zollfahndungsdienstgesetzes Rechnung getragen. Daneben werden einzelne Vorschriften des Zollfahndungsdienstgesetzes an die sich aus der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Überwachung des Wohnraums (vgl. Urteil vom 3. März 2004 1 BvR 2378/98) ergebenden Anforderungen angepasst.
Am 15. Dezember 2005 trat die "Verordnung (EG) Nr. 1889/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Oktober 2005 über die Überwachung von Barmitteln, die in die oder aus der Gemeinschaft verbracht werden" (ABl. EU Nr. L 309 S. 9) in Kraft. Sie ist ab dem 15. Juni 2007 anwendbar und verdrängt insoweit die bisherigen nationalen Regelungen des Zollverwaltungsgesetzes zur Überwachung des grenzüberschreitenden Bargeldverkehrs an den deutschen EU-Außengrenzen.
B. Lösung
Im Zollfahndungsdienstgesetz werden Regelungen zum Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung bei Befugnissen zu Eigensicherungsmaßnahmen innerhalb von Wohnungen und zur Telekommunikationsüberwachung geschaffen.
Die nationalen Regelungen zur Überwachung des grenzüberschreitenden Bargeldverkehrs werden an die VO (EG) Nr. 1889/2005 angepasst. Den Zollbehörden wird durch die Änderung des Zollverwaltungsgesetzes die Aufgabe der Überwachung des Verbringens von Barmitteln in die oder aus der Gemeinschaft gemäß der VO (EG) Nr. 1889/2005 übertragen und die durch nationales Recht auszugestaltenden Befugnisse geschaffen.
Bundestagsdrucksachen zur Beratung des Gesetzes
Links führen zur DIP-Datenbank des Deutschen Bundestages.
Nummer | Datum | Inhalt |
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16/4663 | 12.03.2007 | Gesetzentwurf der Bundesregierung |
16/5053 | 20.04.2007 | Unterrichtung durch die Bundesregierung (hier: Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung) |
16/5171 | 27.04.2007 | Unterrichtung über die gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung an die Ausschüsse überwiesenen Vorlagen (Eingangszeitraum 30. März bis 26. April 2007) |
16/5448 | 23.05.2007 | Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses |
16/5485 | 23.05.2007 | Änderungsantrag der Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Jörg van Essen, Mechthild Dyckmans, Dr. Max Stadler, Gisela Piltz, Dr. Karl Addicks, Daniel Bahr (Münster), Uwe Barth, Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Patrick Döring, Otto Fricke, Paul K. Friedhoff, Horst Friedrich (Bayreuth), Dr. Edmund Peter Geisen, Hans-Michael Goldmann, Miriam Gruß, Joachim Günther (Plauen), Heinz-Peter Haustein, Elke Hoff, Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Dr. Heinrich L. Kolb, Heinz Lanfermann, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht, Markus Löning, Horst Meierhofer, Patrick Meinhardt, Jan Mücke, Burkhardt Müller-Sönksen, Dirk Niebel, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Detlef Parr, Cornelia Pieper, Jörg Rohde, Frank Schäffler, Marina Schuster, Carl-Ludwig Thiele, Christoph Waitz, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Volker Wissing, Hartfrid Wolff (Rems-Murr), Martin Zeil, Dr. Guido Westerwelle und der Fraktion der FDP |
Durch das Gesetz geänderte Rechtsnormen (soweit auf rechtliches.de verzeichnet):